Löwe verschlingt ein Kaninchen / Lion Devouring a Rabbit (Eugène Delacroix)
„Der bayerische Löwe frisst gern daheim und kackt dann anderen Leuten auf die Fußmatte.“
Friedrich Küppersbusch über Söders Pläne bezüglich Kernkraft und Entsorgung
Löwe verschlingt ein Kaninchen / Lion Devouring a Rabbit (Eugène Delacroix)
Friedrich Küppersbusch über Söders Pläne bezüglich Kernkraft und Entsorgung
Heute vor 100 Jahren
* 18. Juli 1922 † 22. November 2011
Georg Kreisler war Komponist, Dichter, Sänger, Wiener, Amerikaner, Jude.
Aber Schubladen mochte er nie. Im Laufe seines Lebens schrieb Georg Kreisler etwa fünfzehn Theaterstücke, zwei komische Opern, drei Romane sowie fünf bis zehn andere Bücher, einige hundert Lieder, Sketche, Monologe, Artikel, Gedichte - was halt so anfällt. Er inszenierte, dirigierte, arrangierte, übersetzte, sang, schauspielerte, spielte Klavier in Spelunken, Opernhäusern, in Nachtlokalen, auf Riesenbühnen, Kabarettbühnen, Nachttheatern, Privatpartys, in Konzertsälen oder Wirtshäusern. „Nicht nur meine Satiren, sondern fast alles, was ich schreibe, hat mit Humanität zu tun, im Gegensatz zur fortschreitenden Abschaffung der Humanität durch Politik und die Gesetze des Marktes. Zur Humanität gehören Toleranz, die Rücksichtnahme und vor allem die Liebe, mit der Menschen miteinander umgehen."
Vor 60 Jahren
Ohrwürmer für ein linkes Publikum Der Test funktioniert wahrscheinlich fast immer: Wer in die Plattensammlung eines links-alternativen, ökologisch- oder friedensbewegten westdeutschen Menschen zwischen 40 und 80 Jahren schaut - sofern diese noch vorhanden ist -, wird mindestens einen Tonträger des Labels pläne aus Dortmund finden. Vielleicht ist es Hannes Waders Album „Es ist an der Zeit", vielleicht die „neuen" Volkslieder von Zupfgeigenhansel, oder aber ein Exemplar eines Albums mit Kinderliedern von Fredrik Vahle; vielleicht finden sich auch die überwiegend instrumentalen Alben der Akkordeonistin Lydie Auvray.
taz
Harrys pläne (was noch da ist)
* 27. Juni 1961 † 15. Mai 2019
Die deutsche Sprache war Drostes Kleinod, das er nicht spießig bewahren wollte, sondern beständig und zärtlich und hartnäckig verführte, sich zu immer neuen Höhen aufzuschwingen; in deren historische Tiefen er abtauchte, um „ramentern" und „Rabatten" aus der Versenkung zu holen.
Mitunter noch vor sechs Uhr gibt er sich die Ehre, den ersten Sonnenstrahl eines liebevollen Gedankens ungehemmt durch sich hindurch auf’s Papier fluten zu lassen: Über gutes Essen, über wundervolle Frauen. Oder er räumt umsichtig einen aktuellen Sprachunfall von der Straße, noch bevor wir daran verunglücken können. Oder er liebt einfach: Peter Hacks, Dashiell Hammett, Vincent Klink oder den großen Mitelch Harry Rowohlt.
Von allen Wiglaf Drostes auf dieser Welt war er der Wiglaf Drosteste!
Musse feife inne Wind (mit Funny van Dannen)
Die Würde des Menschen ist ein Konjunktiv
Familienbande
Über das Proletariat
Scheißt eiskalt auf diesen Mann,
so scheißt, bis er sich häutet!
Scheißt! Vielleicht versteht er dann,
was „Vogelschiss“ bedeutet.
Cornelius Oettle
Vorgezogener Gedichtetag in der taz