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Zivilisation Animation

Pete Seeger - Garbage

Album:
           Circles & Seasons, 1979

Garbage words and music by Bill Steele
(1969) This song has been an underground hit for a decade The last verse was written by a young man who wishes to remain anonymous and by myself
Pete Seeger

Mister Thompson calls the waiter, orders steak and baked potato
Then he leaves the bone and gristle and he never eats the skins
The busboy comes and takes it, with a cough contaminates it
And puts it in a can with coffee grinds and sardine tins
The truck comes by on Friday and carts it all away
And a thousand trucks just like it are converging on the Bay
Oh, Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!
We're filling up the sea with garbage
Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!
What will we do when there's no place left to put all the garbage?
Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!

Mr. Thompson starts his Cadillac and winds it down the freeway track
Leaving friends and neighbors in a hydrocarbon haze
He's joined by lots of smaller cars all sending gases to the stars
There they form a seething cloud that hangs for thirty days
And the sun licks down into it with an ultraviolet tongue
Till it turns to smog and settles down and ends up in our lungs
Oh, Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!
We're filling up the sky with garbage
Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!
What will we do when there's nothing left to breathe but garbage
Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!

Getting home and taking off his shoes he settles down with the evening news
While the kids do homework with the TV in one ear
While Superman for the thousandth time sells talking dolls and conquers crime
Dutifully they learn the date of birth of Paul Revere
In the paper there's a piece about the mayor's middle name
And he gets it done in time to watch the All-Star Bingo Game
Oh, Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!
We're filling up our minds with garbage
Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!
What will we do when there's nothing left to read and there's nothing left to need
There's nothing left to watch and there's nothing left to touch
There's nothing left to walk upon and there's nothing left to talk upon
And nothing left to see and there's nothing left to be - but garbage
Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!

In Mister Thompson's factory, they're making plastic Christmas trees
Complete with silver tinsel and a geodesic stand
The plastic's mixed in giant vats from some conglomeration
That's been piped from deep within the earth or strip-mined from the land
And if you ask them questions, they say, »Why, don't you see?
It's absolutely needed for the economy!«
Oh, Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!
There stocks and their bonds - all garbage!

Garbage! Garbage! Garbage! Garbage!

What will they do when their system goes to smash
There's no value to their cash
There's no money to be made
But there's a world to be repaid
Their kids will read in history books
About financiers and other crooks
And feudalism and slavery
And nukes and all their knavery
To history's dustbin they're consigned
Along with many other kinds of garbage

Verbogene Lieder

Heute vor 75 Jahren und ihre Lieder stimmen immer noch

Bettina Wegner

* 4. November 1947

Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen
 

Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen
Und keiner hört mir zu
Da lass' ich die Gitarre schwimmen
Und setze mich zur Ruh'

So viele Leute, die ich kenne
Die singen schön und aus Beruf
Zuviel, als daß ich Namen nenne
Versau' der Ehrlichkeit den Ruf

Wie oft hör' ich: "Was soll ich machen?
Ach, Ehrlichkeit bringt nicht viel ein
Da sing' ich lieber seichte Sachen
Kassier' mein Geld und sag' nicht Nein!"

Dann stell'n sie sich auf eine Bühne
Und singen irgendwelchen Mist
Ach! Mensch, besser, daß ich nichts verdiene
Eh' ich was singe, was nicht ist

Dann gibt's noch solche, die was zeigen
Die singen nicht, die machen frei
Und achten drauf, daß beim Verneigen
Vom Körper was zu sehen sei

Vergessen über Brust und Beinen
Daß es noch Wirklichkeiten gibt
Worüber ganze Völker weinen
Das Schlimme ist, die sind beliebt

Ich glaube, es ist nicht so bitter
Daß mich nicht jeder brauchen kann
Ich will nicht singen wie ein Zwitter
Nur vorher fragen: "Kommt das an?"

Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen
Und jeder hört mir zu
Da lass' ich die Gitarre schwimmen
Und setze mich zur Ruh'

Collage mit Covern von Hannes Wader

Und es ist mir längst klar, daß nichts bleibt, wie es war! Heute vor 80 Jahren

Hannes Wader

* 23. Juni 1942

Lieder - Sonderausgabe, Juni 1982

cover

Umschlagfoto: Hansjörg Muder | Zweitausendeins | 1982

Eine Bilderbuchbiografie hat Hannes Wader nicht zu bieten. Als Arbeiterkind wurde er 1942 in der Gegend von Bielefeld geboren, absolvierte die Volksschule, wurde konfirmiert. Während seiner Lehrzeit als Dekorateur führte ihn sein Vater in das örtliche Mandolinenorchester ein, das dieser im Zuge der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung mitbegründet hatte. Ein Jahr nach der Lehre wurde das ungewöhnliche Startzeichen für das Dasein eines fahrenden Sängers gegeben: Hannes Wader erhielt seine Kündigung wegen Unfähigkeit, Streitsucht und Musizierens während der Arbeitszeit.
Der rausgeschmissene Dekorateur verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Klarinettist und Saxophonist in Jazzcombos und mit musikalischer Gelegenheitsarbeit...

Noten

Heute hier, morgen dort

Heute hier, morgen dort
Bin kaum da, muß ich fort
Hab' mich niemals deswegen beklagt
Hab' es selbst so gewählt
Nie die Jahre gezählt
Nie nach Gestern und Morgen gefragt!

Manchmal träume ich schwer
Und dann denk' ich es wär'
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And'res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Daß nichts bleibt
Daß nichts bleibt, wie es war!

Daß man mich kaum vermißt
Schon nach Tagen vergißt
Wenn ich längst wieder anderswo bin
Stört und kümmert mich nicht
Vielleicht bleibt mein Gesicht
Doch dem Ein' oder Ander'n im Sinn!

Manchmal träume ich schwer
Und dann denk' ich es wär'
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And'res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Daß nichts bleibt
Daß nichts bleibt, wie es war!

Fragt mich einer, warum
Ich so bin, bleib ich stumm
Denn die Antwort darauf fällt mir schwer
Denn was neu ist wird alt
Und was gestern noch galt
Stimmt schon heut' oder morgen nicht mehr!

Manchmal träume ich schwer
Und dann denk' ich es wär'
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And'res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Daß nichts bleibt
Daß nichts bleibt, wie es war!

BAP - Ein für allemohle

Album: Sonx, 2004 cover

 
Mai '42 wohr se sibbe, met Sommersprosse 'n blonde Hoor. Die »Dausend Bomber övver Kölle» wohrn eez dä Ahnfang, aff do Fass jede Naach Alarmsirene, fass jede Naach enn Duudesangs Met Mamm un Schwester un däm Kleine die Strooß erunder nohm Bunker jerannt, Off als et leechterloh brannt.

»En einzije Naach bloß un du häss ein für allemohle jeliert, Verschött enn 'nem Keller, wer sämpliche Kreeje sick jeher verliert.«

All die Pulsschlääsch em Stockdunkle, all dä Krach, all dä Jestank, All dä Stöbb enn Kinderlunge, all dä Rauch, all die Angs, All die Wunde, all die Träne, all dat Bloot un all dä Dreck, All die Duude ohne Name, zerfetz, verrenk un versengk, Die kräät se nie mieh verdrängk.

»En einzije Naach bloß un du häss ein für allemohle jeliert, Verschött enn 'nem Keller, wer sämpliche Kreeje sick jeher verliert.« Die Brosch met däm Anker nevve däm joldne Häzz, Rääts un links vun däm Krüzz, hatt ihre Bapp noch jescheck, Eh dat e' vermess wood, irj'ndwo'n enn der Normandie verreck, Jed'nfalls kohm dä nie zoröck, nä, dä kohm nie zoröck. »En einzije Naach bloß un du häss ein für allemohle jeliert, Verschött enn 'nem Keller, wer sämpliche Kreeje sick jeher verliert.«


Mai '42 war sie sieben, mit Sommersprossen und blondem Haar. Die »Tausend Bomber über Köln» waren erst der Anfang, ab da Fast jede Nacht Alarmsirenen, fast jede Nacht in Todesangst Mit Mutter, Schwester und dem Kleinen die Straße runter zum Bunker gerannt, Oft als es lichterloh brannte.

»Eine einzige Nacht bloß und du hast ein für allemal gelernt, Verschüttet im Keller, wer sämtliche Kriege seit jeher verliert.«

All die Pulsschläge im Stockdunkeln, all der Krach, all der Gestank, All der Staub in Kinderlungen, all der Rauch, all die Angst, All die Wunden, all die Tränen, all das Blut und all der Dreck, All die Toten ohne Namen, zerfetzt, verrenkt und versengt, Bekommt sie nie mehr verdrängt.

»Eine einzige Nacht bloß und du hast ein für allemal gelernt, Verschüttet im Keller, wer sämtliche Kriege seit jeher verliert.«

Die Brosche mit dem Anker neben dem goldenen Herz, Rechts und links von dem Kreuz, hat ihr Vater noch geschickt, Ehe er vermisst war, irgendwo in der Normandie verreckt, Jedenfalls kam er nie zurück, nein, der kam nie zurück. »Eine einzige Nacht bloß und du hast ein für allemal gelernt, Verschüttet im Keller, wer sämtliche Kriege seit jeher verliert.«

Joan Baez - With God on Our Side

Album: The First Ten Years, 1970 cover

Bob Dylan: Album: The Times They Are A Changin', 1964 cover

Oh my name it is nothin'
My age it means less
The country I come from
Is called the Midwest
I's taught and brought up there
The laws to abide
And that land that I live in
Has God on its side.

Oh the history books tell it
They tell it so well
The cavalries charged
The Indians fell
The cavalries charged
The Indians died
Oh the country was young
With God on its side.

Oh the Spanish-American
War had its day
And the Civil War too
Was soon laid away
And the names of the heroes
I's made to memorize
With guns in their hands
And God on their side.

Oh the First World War, boys
It closed out its fate
The reason for fighting
I never got straight
But I learned to accept it
Accept it with pride
For you don't count the dead
When God's on your side.

When the Second World War
Came to an end
We forgave the Germans
And we were friends
Though they murdered six million
In the ovens they fried
The Germans now too
Have God on their side.

I've learned to hate Russians
All through my whole life
If another war starts
It's them we must fight
To hate them and fear them
To run and to hide
And accept it all bravely
With God on my side.

But now we got weapons
Of the chemical dust
If fire them we're forced to
Then fire them we must
One push of the button
And a shot the world wide
And you never ask questions
When God's on your side.

In a many dark hour
I've been thinkin' about this
That Jesus Christ
Was betrayed by a kiss
But I can't think for you
You'll have to decide
Whether Judas Iscariot
Had God on his side.

So now as I'm leavin'
I'm weary as Hell
The confusion I'm feelin'
Ain't no tongue can tell
The words fill my head
And fall to the floor
If God's on our side
He'll stop the next war.

Kai Degenhardt - Desertieren

Album: Briefe aus der Ebene, 2002 cover

Wenn das Schreien wilder Gänse durch die Sommernacht
meinen Traum zerreißt und ich lieg noch wach,
wie der Tagmond am Himmel die Sonne streift,
und auf dem Ast vorm Fenster aufgereiht,
selbst die Raben frieren.

Beim Geschwafel über Coolness und Verantwortung
auf allen Kanälen, jedem Podium
man den Vorteil preist und die Solidarität,
wenn die Fahnen knallen, wo kein Laufthauch geht,
werde ich desertieren.

Schmeiß die Gitarre ins Auto,
dreh die Fenster runter,
um dem Fahrtwind nachzuspüren.
Da ist nichts, was ich verlier.
In die Dämmerung hinein,
und wenn die Sonne morgen steigt
liegt die Grenze hinter mir.

Ich stehe neben P.T. vorm SuperU,
und erneure meinen Schwur
mit einem Schluck hinüber zur Champagne.
Ich ruhe mich aus am Fuß des Mont Ventoux
Für meine Tingeltangel-Tour
von der Provence in die Bretagne.

Ich spiel die Straßen
von Grasse bis St. Marie
die Hafenpromenaden
und den Place-de-la-Comédie.
Trink den schweren Roten
und Käse zum Dessert,
schlaf im Wagen, wenn der Mond scheint,
lieg ich draußen am Meer.

Bin desertiert.
Die Gitarre im Auto
und die Fenster unten,
riech ich wie das Wetter wird.
Da ist nichts was ich verlier.
In die Dämmerung hinein
und wenn die Sonne morgen steigt
liegt die Grenze weit hinter mir.

An meinen Off-Day im Katharer-Land
Schick ich an Mary einen Brief,
Lederstiefel to the one I love.
Fahre weiter über den Atlantikstrand,
lieg in den Dünen von Contis,
sitz in der Bar am Hafen von Roscoff,

Schreibe ein zwei Verse
zwischen Muscheln und Bier,
nehme die Fähre um drei,
setze über nach Rosslare.
Spiel meinen letzten Gig
in Hughe's Pub
ending up with Mary's Jig,
nehme die Coastroad und hau ab.

Ich bin desertiert.
Die Gitarre im Auto
und die Fenster unten,
riech ich wie das Wetter wird.
Da ist nichts, was ich verlier.
In die Dämmerung hinein,
und wenn die Sonne morgen steigt
liegt auch diese Grenze hinter mir.