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Peter Wiech - Ein großer Narr das deutsche Volk
Gedanken eines Sympathisanten

ISBN: 9783882201383 | Verlag Klaus Guhl Berlin | 1979

Ein Terrorist
Da klopfts und schellts
an deiner Tür wie narrisch
daß du glaubst der Teufel
kommt dich jetzt holen.
Doch wie du aufmachst
siehst es ist einer in Uniform
der dir eine Pistole
auf den Bauch hält
und zu dir sagt
sie hätten einen Tip bekommen
daß da seltsame Leute
verkehren würden
und sie könnten ja nichts dazu
aber jetzt sollste ruhig sein
und sie reinlassen
damit sie sich
von deiner Unschuld überzeugen könnten.
Dann bekommst du einen Schubs
weilste de nicht gleich kapierst
und schon fallen sie
in deine Küche ein
um in Kaffeedosen nachzuschauen
ob da nicht was zum Rauchen drin ist.
Auf dem Scheißhaus zerreißen
sie dein Klopapier
um zu schauen
ob da nicht einer Parolen
von der RAF draufgeschrieben hat.
Dann marschieren sie
in dein Arbeitszimmer
wo sie einen Haufen Ordner
und noch mehr Bücher sehn
da überkommt sie ein Rausch
so wie sie des alles durchblättern
und weil sie nichts finden
fällt ein Ordner aus Versehen
ins Aquarium rein
so daß du nichts mehr lesen kannst.
Dann finden sie noch ein Bett,
da muß sich doch einer
drin versteckt haben
und schon zerreißens
den Bettbezug
könnten ja illegale
Schriften drin versteckt sein.
Schließlich nimmt einer ein Beil
und zersetzt dein Bett
in seine Bestandteile
es könnte ja eine Bombe drin sein
man hat ja in Stammheim
gesehen wie hinterhältig
die Terroristen sind.
Da packstes nicht mehr
und fängst an zu schreien:
»Ihr Arschlöcher seid
ihr nicht ganz richtig im Kopf«,
und wirfst mit einem
Aschenbecher nach einem Uniformierten
der sich jetzt seinen Mund leckt
und wie ein Verrückter lacht
als er auf den Abzug drückt
von seiner MP
die dich durchlöchert wie ein Sieb.
Und in der Zeitung
kann man dann lesen:
»Terrorist leistet Widerstand.
Heldenhafter Polizist rettet Kollegen.«

Detailierte Anweisungen für Zugblockwarte... ähm Begleiter zum Erkennen von Affen: „Ähnlichkeit zwischen Mensch und Affe. - Aristoteles lehnte sehr kleine Augen ab. Galen sagt, dass sehr kleine Augen ein sicheres Zeichen für Verzagtheit sind. [...] Wer eine flache Nase hat, sagte Aristoteles zu Alexander, ist lasziv. Eine kurze und flache Nase, sagt Polemon, deutet auf eine Neigung zum Stehlen hin. [...] Kleine Ohren sind nach Aristoteles bei Menschen verbreitet, die wie der Affe von Natur träge und süchtig nach Diebstahl sind. [...] Adamantius versichert, dass sie dem gerissenen und boshaften Mann eigen sind. [...] Adamantius versichert, dass ein kleines Gesicht den schlauen und schmeichlerischen Mann kennzeichnet. [...]"
Physiognomik