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Collage mit Covern von Werner Finck

Heute vor 120 Jahren

Werner Finck

* 2. Mai 1902 † 31. Juli 1978

An meinen Sohn Hans Werner

Du brauchst dich deines Vaters nicht zu schämen,
Mein Sohn.
Und wenn Sie dich einmal beiseite nehmen
Und dann auf mancherlei zu sprechen kämen,
Sei stolz, mein Sohn.

Sie haben deinem Vater reichlich zugesetzt,
Mein Sohn. Ihn ein- und ausgesperrt und abgesetzt,
Sie haben manchen Hund auf ihn gehetzt
Paß auf, mein Sohn:

Dein Vater hat gestohlen nicht und nicht betrogen,
Er ist nur gern mit Pfeil und Bogen
Als Freischütz auf die Phrasenjagd gezogen -
Und so, mein Sohn,

Kannst du den Leuten ruhig in die Augen gucken,
Mein Sohn.
Brauchst, wenn sie fragen, nicht zusammenzucken.
Ich ließ mir ungern in die Suppe spucken,
Das war's, mein Sohn.

Wie vieles hat der Wind nun schon verweht,
Mein Sohn.
Der Wind, nach dem ich mich noch nie gedreht -
Daß dir mein Name einmal nicht im Wege steht,
Gib Gott, mein Sohn!

Buchcover

Finckenschläge, Herbig, 1967

Werner Finck - Es weht ein frischer Wind, zwei drei (1933)

Es weht ein frischer Wind, zwei drei,
Wir wollen wieder lachen,
Gebt dem Humor die Straße frei,
Jetzt muß auch der erwachen.

Der Löwe ist das Tier der Zeit,
Der Mars regiert die Stunde;
Doch die geliebte Heiterkeit
Geht langsam vor die Hunde.

Das aber soll dem Teufel nicht
und keiner Macht gelingen,
Uns um das inn're Gleichgewicht
Und um den Spaß zu bringen.

Drum laßt des Zwerchfells Grundgewalt
Am Trommelfell erklingen.
Wem das nicht paßt, der soll uns halt
Am Götz von Berlichingen.

(Geschrieben und gesprochen in der Katakombe, mußte später aus dem Programm entfernt weden)